In Ulrichstein
wohnt bei Ulrichs
ein Schwein
das nicht
wie jedes andere ist
weil‘s am liebsten
Haschplätzchen frisst
Das stellt die Ulrichs
vor Schwierigkeiten
nicht etwa
das Zubereiten
der Cookies
macht Frau Ulrich die Sorge
die entscheidende Zutat
gibt’s nicht am Orte
Außerdem ist
das Kaufen teuer
der Anbau schwierig
im kalten Gemäuer
geht’s gar nicht!
Und wie ist es draußen?
Das Feld ist zwar groß
doch das bringt nicht viel ein
wenn die Sonne kaum scheint
und der Himmel stets weint.
In Ulrichstein
wächst das Zeug
einfach nicht
also braucht es
Plan B
denn hier liegt
zu oft Schnee.
Und daher
verlassen sie
Ulrichstein
verkaufen den Hof
und nehmen
das Schwein
mit ins
gelobte Amerika
das südliche
dort, wo Kolumbus
nie war.
Hier kaufen sie sich
eine große Plantage
das Zeug wächst ganz prächtig
bringt Blüten zu Tage
das warm-feuchte Wetter
hier in Kolumbien
fährt eine
riesige Ernte ein
und keiner denkt mehr
an Ulrichstein.
Jetzt wohnen
die Ulrichs
auf einer Hacienda
bei Baranquilla
trinken ständig Tequilla
rauchen dicke Havanas
essen krumme Bananas.
Der Diener heißt Pépe
das Mädchen Luaná
die Felder sind voll
mit Mari-Huana.
Die Berge von Geld
liegen sicher verwahrt
auf den Kaimans, wo sonst
werden Steuern gespart.
Das Schwein ist verliebt
und liegt faul am Meer
mit Helene
und frisst keine Haschplätzchen mehr.
Was für ein herrliches, rundes, pralles, üppiges Werk, das mein Herz wärmt und erheitert. Ich kann die Bilder dazu direkt vor meinem geistigen Auge sehen. So wünscht man sich ein Schweineleben, Danke Jörg. Total entzückend!